Es mag widersprüchlich klingen, doch in Sachen Zahnersatz ist Vollkeramik der Goldstandard – und eben nicht das namensgebende Edelmetall. Denn mal abgesehen davon, dass Vollkeramik hervorragende Eigenschaften besitzt: Gelbe Zähne möchte niemand zeigen. Auch nicht, wenn sie golden glänzen.
Seit Menschengedenken übt Gold eine ganz besondere Faszination auf die Menschen aus. Und schon früh wurde es für zahnmedizinische Behandlungen verwendet. Die ersten Funde von Zahnersatz reichen bis in das 7. Jahrhundert vor Christus zurück und wurden mit Gold befestigt. Offensichtlich war den Menschen schon bewusst, dass das Edelmetall haltbar und bioverträglich ist. Allerdings war das „weiße Gold“ damals auch nicht bekannt. Vollkeramik herzustellen und dann auch noch in Zahnform zu bringen, ist erst dank des technologischen Fortschritts möglich. Der weiße Werkstoff hat aus vielen qualitativen Gründen die Welt der Zahnmedizin im Sturm erobert.
Ist ausreichender Zahnersatz wirklich genug?
Die gesetzlichen Krankenkassen berechnen ihren Zuschuss für Zahnersatz nach dem ausreichenden Maß an Komfort und Optik. Das sind edelmetallfreie Metalllegierungen, zum Beispiel aus Chrom und Kobalt. Auch wenn diese Prothesen langlebig sind, weisen sie einige ästhetische und funktionelle Nachteile auf:
- Sichtbarkeit: Durch die graue Farbe des Zahnersatzes, auch bei Verblendungen mit Keramik im vorderen Zahnbereich ist die metallische Innenseite zu sehen
- Temperaturempfindlichkeit: Durch leitende Metalle des Zahnersatzes z.B. beim Trinken von heißem Kaffee
- Risiko einer allergischen Reaktion: Dieses ist zwar gering, jedoch wird anschließend zwingend ein neu angefertigter Zahnersatz benötigt
Vorteile der Vollkeramik
Funktionell einwandfrei:
- Allergische Reaktionen: Kein einziger Fall bekannt
- Wärmeleitfähigkeit: ist bei Vollkeramik deutlich geringer
- Zahnhygiene: Dank glatter Oberflächenstruktur bietet Vollkeramik bakteriellen Belägen und Verfärbungen nur wenig Halt
- Aber auch optisch ist Vollkeramik (k)ein Hingucker. Denn die Porzellanoptik fügt sich eins zu eins zwischen die Zähne ein. Hier gilt: Weiß ist nicht gleich weiß. Zahnfarben variieren zwar, sie sind aber in unserem Labor in Regensburg mit Vollkeramik gut zu imitieren. So kann ein Außenstehender den Unterschied zwischen künstlichem und natürlichem Zahn gar nicht mehr erkennen. Porzellanähnlich ist übrigens nur die Optik, nicht die Struktur – moderne Vollkeramiken wie Zirkonoxid sind härter als Stahl.