Raten Sie mal, welches die häufigste Infektionskrankeit in Deutschland ist. Richtig: Karies. In fast jedem Mund haben die bakteriellen Erreger schon mal ihre Spuren hinterlassen. Umso wichtiger, dass wir dieser leider immer noch häufig unterschätzten Volkskrankheit mal richtig auf den Zahn fühlen.
Man nehme einen Zahn, Zahnbelag, Bakterien und Zeit – das ist das Rezept für Karies. Die Hauptzutat sind die Bakterien: Sie leben in Zahnbelägen (Plaque) und lauern dort auf Nahrung. Besonders gerne mögen sie Kohlenhydrate wie Zucker oder Stärke, aus denen sie bei der Verdauung saure Stoffwechselprodukte bilden, die den Zahnschmelz angreifen – und je länger dieser den Bakterien und der von ihnen produzierten Säure ausgeliefert ist, umso höher ist das Risiko einer Karieserkrankung. Es gilt also, den Zahnbelag regelmäßig zu entfernen, um den Nährboden der Bakterien zu minimieren.
Karies: Anzeichen und Stadien
- Karies entsteht nicht von heute auf morgen, sondern über einen langen Zeitraum und in mehreren Phasen. Die verschiedenen Stadien machen sich mit unterschiedlichen Symptomen bemerkbar:
- Initialkaries: Weiße Flecken (White Spots) auf der Zahnoberfläche deuten darauf hin, dass dem Zahnschmelz durch die Säureangriffe bereits Mineralien entzogen wurden. Frühzeitig erkannt, kann so eine Kariesvorstufe noch ausgebremst werden – meist helfen Prophylaxe- und Fluoridierungsmaßnahmen, um den Zahnschmelz zu remineralisieren und weiteren Schäden vorzubeugen.
- Schmelzkaries: Wird die Demineralisierung nicht gestoppt, entstehen mit der Zeit erste kleine Defekte im Zahnschmelz. Da in diesem Frühstadium nur die Oberfläche betroffen ist, können wir die Karies oft behandeln, ohne bohren zu müssen. Bei guter Zugänglichkeit können poröse Areale nach Mikroabrasion minimalinvasiv versiegelt werden.
- Dentinkaries: Hat sich die Karies durch den Zahnschmelz in das darunterliegende Dentin gefressen, entsteht ein bleibender Schaden am Zahn – und mit den gefürchteten Löchern kommen auch Schmerzen und Empfindlichkeiten bei Kaltem oder Heißem. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, muss der kariöse Bereich durch Bohren entfernt werden und der Zahn mit einer geeigneten Füllung wiederhergestellt werden.
- Tiefe Zahnkaries: In diesem Stadium ist das Loch so tief geworden, dass die Bakterien bis in das Zahnmark vordringen konnten und sich die empfindlichen Strukturen im Zahninneren entzündet haben. Eindeutige Anzeichen für eine tiefe Karies sind heftige und anhaltende Zahnschmerzen. Hier hilft nur noch eine aufwendige Wurzelkanalbehandlung, um die Zerstörung aufzuhalten und den infizierten Zahn zu retten.
Vorsorge sorgt vor
Der beste Schutz vor Karies ist und bleibt die Prophylaxe: Dazu gehört zuallererst die eigene sorgfältige Mundhygiene – als Ergänzung ist die Professionelle Zahnreinigung durch unsere Experten unverzichtbar, um die Bakterienlast im Mund zu minimieren. Genauso wichtig sind aber auch die regelmäßigen Kontrolltermine bei uns, damit wir im Fall der Fälle rechtzeitig eingreifen können, um Schlimmeres zu verhindern. •
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