Taschen sind praktisch und oft vollgepackt mit nützlichen Dingen. Zahnfleischtaschen bilden da jedoch die Ausnahme, denn in ihnen finden wir oft nur eins: Bakterien, die im schlimmsten Fall eine Parodontitis auslösen können. Bei der Vorsorgeuntersuchung führen wir regelmäßig eine Taschenkontrolle durch, sodass wir Veränderungen am Zahnfleisch frühzeitig erkennen und Gegenmaßnahmen einleiten können. Unsere Mundhöhle ist ein Königreich für Bakterien. In der warmen, feuchten und nahrungsreichen Umgebung finden sie optimale Bedingungen für ein glückliches Leben. Und das ist gut so, denn im Normalfall unterstützen sie die Gesundheit im Mund. Sie wehren schädliche Keime ab und helfen dabei, Nahrung vorzuverdauen. Doch gleichzeitig bildet sich zusammen mit den Bakterien aus Speichel und Nahrungsresten Zahnbelag, der sogenannte Biofilm auf den Zähnen, der sich am Zahnfleischrand sammelt. Wird dieser Film nicht regelmäßig beim Putzen entfernt, kann sich das Zahnfleisch entzünden. Es schwillt an, sodass am Zahn ein Spalt entsteht, die sogenannte Pseudotasche, die Vorstufe der Zahnfleischtasche. Wenn wir jetzt eingreifen und den Belag professionell entfernen, kann sich diese Tasche wieder zurückbilden und wir brauchen keine parodontologische Behandlung einleiten.
Zahnfleischentzündungen vorbeugen
Wird der Zahnbelag jedoch nicht entfernt, kann sich die Tasche weiter vertiefen. Die Ablösung des Zahnfleisches bietet den perfekten Lebensraum für Bakterien, um sich zu sammeln und zu vermehren, denn dieser Zwischenraum ist für die Zahnbürste oft nicht zu erreichen. Während der Vorsorgeuntersuchung erkennen wir den Zustand des Zahnfleisches – und ob sich „richtige“ Zahnfleischtaschen gebildet haben. Je nachdem wie tief diese Taschen sind, entscheiden wir über die Behandlung. Bei der Tiefenbestimmung hilft uns eine Parodontalsonde: eine Art Lineal mit Längenmarkierungen. Damit können wir vom Rand des Zahnfleisches bis zum Boden der Tasche messen. Je tiefer die Sonde sinkt, desto tiefer ist die Tasche:
Bei zwei bis drei Millimetern:
- Diese Taschen behalten wir im Auge und reinigen sie
- Sie benötigen vorerst keine weiterführende Behandlung
Tiefere Taschen:
- Können auf eine Parodontitis hinweisen, eine chronische Entzündung des Zahnbettes, die auf den Kieferknochen übergreifen und zu Zahnverlust führen kann
- Mit einem Röntgenbild sorgen wir für Gewissheit
- Haben die Bakterien bereits den Kieferknochen angegriffen, leiten wir eine nachhaltige Behandlung ein: dazu gehört die regelmäßige Reinigung
Parodontologische Behandlung:
- Bei einer Professionellen Zahnreinigung befreien wir die Zähne vom Biofilm
- Unter örtlicher Betäubung entfernen wir weiche Beläge und entzündetes Gewebe mit feinen Kratzinstrumenten und harte Beläge wie Zahnstein mithilfe von Ultraschall
- Bei besonders tiefen Taschen und wiederkehrenden Entzündungen können Antibiotika helfen: das Mittel geben wir direkt in das Zahnfleisch oder der Patient bekommt das Medikament als Tabletten mit nach Hause
Mit gezielter parodontologischer Behandlung sorgen wir in Regensburg bei jedem Patienten dafür, dass wieder Gesundheit in der Tasche herrscht.