Heimwerker wissen: In einer hohlen Wand kann ein Dübel nicht halten. Stabilität setzt festes Mauerwerk voraus. Genauso verhält es sich mit Implantaten – ohne ausreichende Knochenstärke ist der Königsweg des Lückenschlusses versperrt.
Wer einen Zahn verliert, büßt rasant an Knochenmasse ein. In den ersten sechs bis zehn Wochen schwindet der Knochen am schnellsten, anschließend verlangsamt sich das Tempo. Zum Stillstand kommt der Prozess aber nicht. Nach zwei Jahren hat der Alveolarknochen, der Teil des Kiefers, der die Zähne hält, an der fehlenden Stelle in der Regel bereits 60 Prozent seiner Höhe verloren. Implantate können diesen Schwund dauerhaft stoppen, weil sie die gleichen Kaukraftimpulse ausüben wie die natürliche Zahnwurzel. Jedoch brauchen sie erstmal eine angemessene Knochentiefe und -breite, um die Lücke dauerhaft zu schließen. Nur dann kann es seine Vorteile in puncto Gesundheit, Komfort und Optik optimal ausspielen. Daher ist eine dreidimensionale Betrachtung des Kieferknochens mittels eines Digitalen Volumentomographens bei uns in der Praxis Dr. Schmalhofer & Partner Standard. Stellen wir fest, dass die Knochenmasse nicht ausreichend ist, bleiben wir aber nicht untätig. Ganz im Gegenteil: Wir bauen den Patienten wieder auf. Denn mit gezielten Maßnahmen, der Fachbegriff lautet "Augmentation", verleihen wir Implantaten im Kiefer Halt. Je nachdem, wo und wie stark der Knochen geschwunden ist, bieten sich unterschiedliche Methoden des Knochenaufbaus an.
Knochenaufbau des Seitenzahnbereichs am Oberkiefer:
Am häufigsten sind wir im Seitenzahnbereich des Oberkiefers mit Reparaturbedarf konfrontiert. Denn hier bildet der Knochen sich von zwei Seiten zurück: mundseitig und in der dahinterliegenden Kieferhöhle. Diese Höhle können wir als Füllraum nutzen. Zwischen der Höhle und dem Kieferknochen befindet sich eine stabile Membran, die wir anheben können, sodass ein Hohlraum entsteht. Dazu öffnen wir chirurgisch ein kleines Fenster zur Kieferhöhle. Den Bereich zwischen Membran und Knochen befüllen wir mit einem Füllmaterial aus Eigen- oder Fremdknochen. Dann schließen wir das Fenster und lassen den Körper in Ruhe arbeiten. Nach vier bis zwölf Monaten finden wir in der Regel einen vollständig wiederaufgebauten und implantierfähigen Kieferknochen vor.
Knochenaufbau des Unterkiefers und Frontzahnbereiches:
Im Unterkiefer und Frontzahnbereich ist das Verfahren etwas weniger kompliziert. Hier öffnen wir in unserer Praxis in Hannover das Zahnfleisch am schwindenden Knochen und setzen das Füllmaterial samt einer künstlichen Membran ein. Diese verhindert, dass umliegendes Weichgewebe den Knochenaufbauprozess behindert. Zuletzt schließen wir das Zahnfleisch und warten bis der Körper die Reparatur abgeschlossen hat.
Füllmaterial für den Knochenaufbau
- Wir arbeiten mit einem Granulat aus Knochenspänen und -ersatzmaterial, sogenannten Knochenchips
- Das Granulat wird vom Körper nach und nach abgebaut und gleichzeitig mit eigenem soliden Knochengewebe ersetzt