Wenn man bedenkt, dass die Implantologie erst 1982 in Deutschland wissenschaftlich anerkannt wurde, ist ihre anschließende Entwicklung schwindelerregend. Die Implantologie ist die am schnellsten wachsende zahnmedizinische Disziplin, in der technische und methodische Innovation einander wechselseitig befruchten.
Schon 800 vor Christus wurde implantiert: Im Kieferknochen einer Maya-Frau wurden drei Implantate aus Muschelschalen gefunden. So erstaunlich dieser Nachweis antiker Implantologie ist, bleibt doch fraglich, ob die Muschel nicht zu Infektionen und Entzündungen geführt hat. Denn gerade die Materialfrage ist entscheidend. Der Körper bekämpft in der Regel jeden Fremdkörper. Doch 1967 entdeckte ein schwedischer Orthopäde, dass der menschliche Körper auf das Metall Titan überhaupt nicht reagiert. Wenn wir heute einen Titanstift in den Kiefer einbringen, wird er zu einem Teil von ihm – und ist damit die beste Grundlage für festen Zahnersatz. Da diese künstlichen Zahnwurzeln nachhaltig und gesund sind, ist die rasante Entwicklung, die nach der offiziellen Anerkennung der Implantologie folgte, ein Segen für die Menschheit und ein wissenschaftliches Weltwunder der Neuzeit.
Technik und Methodik: Neue Möglichkeiten der Implantologie
Technik und Methodik setzen hierbei wechselseitig Impulse für den Fortschritt: Digitales Röntgen, Volumentomografie und spezielle Software sorgen nicht nur für Präzision – sie schaffen neue Möglichkeiten in der Implantologie. Dank dieser Daten können wir in vielen Fällen die Guided Surgery Technique anwenden, bei der acht Implantate ausreichen, um ein ganzes Gebiss zu ersetzen. Einzelzähne können oft minimalinvasiv, also sehr schonend, ersetzt werden. Und wir wissen, ob unter einem Zahn, der entfernt werden muss, genug Knochen vorhanden ist, um eine Sofortimplantation durchzuführen. All dies ist das Ergebnis von nur wenigen Jahrzehnten Forschung. Wir sind gespannt, was die Zukunft noch so bringt.
Vorteile der Implantologie